Stadt Külsheim (Druckversion)

Gemeinderat aktuell

Gemeinderat aktuell - Aus der Sitzung vom 08. November 2021

 

iPad-Konzept der Pater-Alois-Grimm-Schule und Waldhaushalt 2020 bis 2022

 

Die zwölfte öffentliche Sitzung im Jahr 2021 des Külsheimer Gemeinderates fand am Montagabend in der Festhalle statt. Alle Beschlussvorschläge fanden einstimmige oder mehrheitliche Zustimmung.

 

Allgemeine Informationen

Bürgermeister Thomas Schreglmann informierte, auf Grund der eingetretenen Warnstufe gebe es auch bei dieser Gemeinderatsitzung Neuregelungen wie die Registrierung per Luca-App und die Kontrolle von Impfnachweisen.

Der Bürgermeister sagte zur Abrechnung des Sanierungsgebiets „Stadtkern IV“ in Külsheim mit dem Regierungspräsidium Stuttgart, das Sanierungsgebiet sei im letzten Jahr ausgelaufen, im Oktober der Abrechnungsbescheid gekommen, die Finanzhilfen zum Zuschuss erklärt worden. Es habe gut zwei Millionen Euro Hilfe gegeben, eine Million Euro die Kommune beigetragen. Schreglmann nannte elf Gebäudeabbrüche, 22 Modernisierungsmaßnahmen, auch öffentliche. Stadteigene Grundstücke seien freigelegt, innerörtlich Bauflächen geschaffen worden. Rund 30 Wohneinheiten hätten in der Altstadt geschaffen werden können, das Wohnumfeld sei aufgewertet worden.

Der Bürgermeister ging auf die Fertigstellung der Baugebiete in Külsheim, Steinbach, Hundheim und Uissigheim, sowie den Abriss „Froschgasse 6“ in Uissigheim ein. Restarbeiten seien noch zu erledigen, das erste Wohnhaus stehe, die Vermarktung auch.

Schreglmann ließ wissen, für den Sportplatz in der Kaserne seien zwei Kugelstoßringe bestellt, die Webcam am Windrad repariert, neue Stühle für die Leichenhalle in Külsheim angeschafft worden.

Der Bürgermeister verwies darauf, dass das Stadtblatt in Papierform rund vier Euro pro Halbjahr teurer werde, der Papierpreis sei rasant gestiegen. Beim digitalen Amtsblatt bleibe der Preis gleich.

 

Beschlüsse aus nichtöffentlicher Sitzung

Bürgermeister Schreglmann gab aus der letzten nichtöffentlichen Sitzung bekannt, dass der Gemeinderat die Ausschreibung einer neuen EDV-Stelle im Rathaus beschlossen hat. Was in den letzten Jahren von zwei Mitarbeitern abgedeckt worden ist, kann „nebenbei“ nicht mehr geschultert werden. Die Digitalisierung in der Verwaltung soll vorangetrieben werden. Es sollen weitere Bereiche dieser Stelle zugeordnet werden z.B. Thema Datenschutz, Mobilfunk und Breitband. Die Stelle wurde bereits öffentlich ausgeschrieben. Der Bewerbungsschluss läuft bis zum 21. November 2021.

 

iPad-Konzept der Pater-Alois-Grimm-Schule

Stephan Nowotny (Lehrkraft bei der Külsheimer Pater-Alois-Grimm-Schule) stellte die iPad-Konzepte der Bildungseinrichtung vor. Der Unterricht mit den 90 angeschafften iPads hat sich bewährt, diese sind gut erprobt, es macht den Schülern und Lernbegleitern viel Spaß. Er gab einen fundierten Einblick in die Verwaltung der iPads, alles kann kontrolliert werden. Für den iPad-Verleih sind Koffer mit Schlössern und Medienschränke angeschafft worden.

iPads sind deshalb angeschafft worden, weil diese sich am besten im Hintergrund zentral verwalten lassen. Auf Datenschutz wird sehr geachtet, zurückkommende Geräte wieder zurückgesetzt. Nowotny benannte Beispiele, wie Unterricht damit richtig gut gemacht werden kann. Die Nutzung ist fächer- und klassenübergreifend, führt zu einem anderen Niveau von Lernpartner-Produkten und ist eine gute Motivation.

 

Geplant ist ein weiteres Konzept, sinnvoll ab der 7. Klasse, bei dem ein iPad mit nach Hause genommen werden kann. Auch hier sei klar festgelegt, was erlaubt ist, dies ist technisch möglich. Nowotny sprach den Gedanken eines Nutzungsvertrags an, an dessen Ende ein iPad in den Besitz des jeweiligen Schülers übergeht. Eltern können geschult werden, Eltern bekommen nach Absprache Mitbestimmungsrechte wie z.B. „abends um acht ist Schluss“ oder Zugriffsbegrenzung auf bestimmte Apps. Aber auch Belohnungen in Form von zeitlich begrenztem und kostenfreien Zugriff auf Spiele oder Apps sind denkbar.

In seinem Fazit betonte die Lehrkraft, die iPads geben enormen Schub beim Lernen mit und über Medien, machen innovativen, zeitgemäßen Unterricht möglich, werden die Schule weiterbringen. Die Voraussetzungen sind super, die Schule hat alles Notwendige, auch fähige Lehrerinnen und Lehrer. Zudem ist die bisherige Resonanz durchweg positiv.

Fragen aus dem Gremium vertieften die Erkenntnisse. Ratsmitglieder machten sich Gedanken darüber, dass die Chancengleichheit gewahrt bleibt. Gegebenenfalls individuelle Lösungen für einzelne Schüler getroffen werden und Eltern bei Bedarf Unterstützung finden. Bürgermeister Thomas Schreglmann sieht die Pater-Alois-Grimm-Schule auf einem guten Weg und dankte für die gute Vorarbeit.

 

Waldhaushalt 2020 bis 2022, Rückblick und Betriebsplanung

Lothar Achstetter und Franz Joseph Hummel, beide vom Forstamt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis, gaben umfangreiche Erläuterungen zur aktuellen Situation.

Herr Achstetter ging auf die Naturaldaten ein. 2020 ist eines der drei aufeinanderfolgenden Trockenjahre gewesen. Mit Trockenschäden und Borkenkäferkalamitäten haben die Trockenjahre einen entsprechenden Schadholzanfall bewirkt, leider auch in Külsheim. 2020 hat mehr als ein Drittel des Holzeinschlags außerplanmäßig eingeschlagen werden müssen, hauptsächlich bedingt durch den Orkan „Sabine“. Im Stadtwald Külsheim sind 2000 Festmeter betroffen.

Das niederschlagreiche Jahr 2021 hat bei der Fichte dazu geführt, dass der Käferholzeinschlag gegenüber 2020 bisher nahezu konstant bei etwa 1000 Festmeter geblieben und nicht deutlich gestiegen ist, wie sonst unmittelbar nach Trockenjahren. Bei Weißtanne und Küstentanne gibt es zirka 600 Festmeter Insektenschäden.

Der Fichtenpreis ist wegen großer Schadholzmengen im gesamten europäischen Raum ab 2018 rasant eingebrochen. Fast gleichzeitig hat sich der Preis für Balken und Bretter auf dem Nadel-Schnittholzmarkt innerhalb des letzten Jahres verdoppelt bis verdreifacht. Im Sog der stürmischen Preisentwicklung nach Schnittholz hat sich der Rundholzpreis rasch erholt. Der überreizte Holzmarkt hat sich zwischenzeitlich beruhigt. Für 2022 wird bei fast allen Holzarten ein stabiler Holzmarkt erwartet, mit hoher Nachfrage vor allem bei Eiche und Douglasie.

Im Stadtwald Külsheim ist 2020 auf Grund der hohen Schadholzmengen knapp 1200 Festmeter mehr eingeschlagen worden als ursprünglich geplant. Sturmholz konnte in der Regel als Frischholz vermarktet werden, mit geringeren Preiseinbußen als beim trockenen Käferholz. Dies und die guten Erlöse für die planmäßigen Durchforstungen haben zu dem in dieser Höhe nicht zu erwartenden Betriebsergebnis beigetragen.

Auch 2021 liegt der bisherige Holzeinschlag deutlich über dem Planansatz. Insgesamt wird für 2021 ein ordentlicher Überschuss erwartet. Bedingt durch die höheren Nutzungen liegt der Stadtwald Külsheim bezogen auf den zehnjährigen Forsteinrichtungszeitraum bereits nach acht Jahren bei 85 Prozent des geplanten Hiebsatzes. Dies ist nicht sonderlich bedenklich, da der Einschlag unterhalb des Zuwachses liegt und dadurch die Nachhaltigkeit nicht gefährdet ist. Für 2022 wird eine planmäßige Nutzung von 7000 Festmeter vorgeschlagen.

Im Wald wird auch in die Zukunft investiert, angesichts des Klimawandels für den Aufbau klimastabiler Wälder. Im Stadtwald Külsheim ist der Anbau einer breiten Baumartenpalette möglich. Neben Douglasie und Tanne, um den Nadelholzanteil zu sichern, spielt vor allem Eiche eine wichtige Rolle. In der Pflanzliste stehen auch Edelkastanie und Hybridnuss.

2020 und 2021 sind auf jeweils zwei Hektar etwa 6000 Pflanzen angebaut worden. Bei günstiger Witterung ist 2022 der Anbau auf vier Hektar sowohl auf Schadflächen wie auch auf planmäßigen Räumungen vorgesehen, insgesamt 13000 Pflanzen. Bei der Pflege von Jungbeständen liegt der Stadtwald Külsheim nach acht Jahren des Forsteinrichtungszeitraums bereits bei 96 Prozent.

Bei der Forsteinrichtung liegt der nächste Stichtag am 01. Januar 2024. Die Erfassung des Waldzustandes erfolgt vorab 2022 durch eine temporäre Betriebsinventur auf Stichprobenbasis. So erhält man gesicherte Zahlen als Grundlage für eine nachhaltige, zeitgemäße und multifunktionale Waldbewirtschaftung.

 

Herr Hummel trug zur betriebswirtschaftlichen und zur haushaltstechnischen Seite Zahlen vor. Er meinte, „das Ergebnis ist eine Freude“. Für 2020 hatte man 9000 Festmeter geplant mit einem Ergebnis von 129.600 Euro. Eingeschlagen worden sind tatsächlich 10680 Festmeter, was zu einem ordentlichen Ergebnis von 312.700 Euro Überschuss geführt hat. Davon müssen noch die kalkulatorischen Kosten abgezogen werden. Herr Hummel listete umfassend Einnahmen und Ausgaben auf.

Die Prognose für 2021 sieht, bei einem erhöhten Einschlag von momentan 9725 Festmetern, aktuell einem voraussichtlichen Überschuss von zirka 267.000 Euro vor. Geplant war ein ordentliches Ergebnis von 108.100 Euro.

Man ist im Stadtwald in Külsheim in der glücklichen Situation, einen „Gemischtwarenladen“ zu haben. Beim Ansatz 2022 wird mit 7000 Festmetern Einschlag geplant und ein Überschuss von 121100 Euro anvisiert.

Der Gemeinderat stimmte den vorgetragenen Zahlen einstimmig zu. Der Bürgermeister sagte „ein großes Dankeschön“ sowohl in Richtung von Lothar Achstetter wie auch zu Revierförster Hans-Peter Weber. Beide waren nun zum letzten Mal als Aktive im Külsheimer Gemeinderat und bekamen deshalb ein Präsent überreicht.

 

Bebauungsplan Industrie-, Gewerbe- und Sondergebiet „Gewerbepark II West“

Im Zuge der öffentlichen Auslegung sind Stellungnahmen abgegeben und Anregungen und Bedenken vorgebracht worden. Die vorgenommenen Änderungen führten zu einer erneuten Auslegung. Der Gemeinderat stimmte der Vorgehensweise einstimmig zu.

 

Vermietung einer Teilfläche des Flst.Nr. 4486, Kirchenberg, Gemarkung Eiersheim zur Errichtung eines Mobilfunkmastes

Laut Bürgermeister Schreglmann brennt das Thema Mobilfunk der Stadtverwaltung „unter den Nägeln“ und Verbesserungen in der Netzabdeckung werden angestrebt. Der Ausbau des Mobilfunknetzes wird seitens der Bundesregierung gefördert, einer der „weißen Flecken“ bezüglich der Mobilfunkversorgung ist der Bereich zwischen Külsheim und Tauberbischofsheim an der L 504, besonders der Abschnitt zwischen den beiden Einfahrten nach Eiersheim.

Die Firma Novec GmbH (Berlin) als unabhängiger Anbieter und Verwalter von Mastinfrastruktur möchte einen Funkmast zum Betrieb und Unterhaltung von Funkanlagen errichten. Eine Mitnutzung durch Dritte ist angedacht. Benötigt wird eine Teilfläche von zirka 150 Quadratmeter. Die Funkanlage besteht aus einem Fundament mit einem Antennentragturm mit maximaler Höhe von 53 Metern sowie Funk- und Antennenanlagen einschließlich der Systemtechnik mit den Versorgungsnetzen. Das Vorhaben entspricht den gesetzlichen Vorgaben.

Geplant ist auch eine Zuwegung zur Anlage. Einzelheiten zur detaillierten Ausführung können derzeit noch nicht gemacht werden, es gehe derzeit nur um die Bereitstellung der Fläche. Die Firma möchte zur Umsetzung des Projektes einen Mietvertrag mit einer Mindestlaufzeit von 30 Jahren abschließen, bei Vertragsende muss die Anlage komplett zurückgebaut werden.

Eine Bürgerversammlung zu dem Thema ist zu gegebener Zeit geplant, informierte Bürgermeister Schreglmann auf Anfrage. Angefragt wurde auch, ob der Mast im Uissigheimer Hardtwald die Gemarkung Eiersheim komplett abdeckt. Die enorme Höhe von max. 53 Metern wurde bemängelt. Der Bürgermeister verwies auf die Verbesserung der Mobilfunkversorgung vor allem auch im Bereich der Landstraße, der Projektierer betrachtet diesen Standort als den geeignetsten.

Der Antrag auf Vertagung dieses Tagesordnungspunktes wurde mehrheitlich abgelehnt. Der von Bürgermeister Schreglmann vorgetragene Beschlussvorschlag, wonach der Gemeinderat der Stadt Külsheim beschließt, der Firma die benannte Fläche zur Verfügung zu stellen, fand eine Mehrheit im Gremium.

 

Bausachen

Zwei Bausachen erhielten Zustimmung. Das Baugesuch in Eiersheim wurde von der Tagesordnung abgesetzt.

 

Anfragen

Aus dem Gremium wurden Gedanken an einen Friedwald angeregt. Gelobt wurden die Verantwortlichen aus Uissigheim, für die Idee des Aussichtsturms auf dem Stahlberg. Es wurde erneut auf das Thema Urnengräber in Eiersheim und Steinbach hingewiesen. Es wurde nach der Umsetzung der Feuerwehreinsatzzentrale Hundheim/Steinbach gefragt. Laut Heiko Wolpert wurde der Bau und die Außenanlagen ausgeschrieben, die Vergabe soll in einer der nächsten Sitzungen dieses Jahres erfolgen. Die Umsetzung ist im ersten Halbjahr 2022 vorgesehen.

Eine Frage aus der Bürgerschaft nach der „Rettungskette Forst“ ließ diverse Beiträge aus dem Gremium und der Bürgerschaft folgen.

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