Stadt Külsheim (Druckversion)

Gemeinderat aktuell

Gemeinderat aktuell

Verabschiedung von Hauptamtsleiter Günter Bischof

 

Die vierte öffentliche Sitzung des Külsheimer Gemeinderates war am Montagabend im Gemeindezentrum in Hundheim. Mit etwa 70 Bürgern konnte eine ungewöhnlich hohe Zahl an Zuhörern erreicht werden.

Zu Beginn der Gemeinderatsitzung informierte Bürgermeister Thomas Schreglmann über eine steigende Nachfrage von Urnengräbern in Hundheim. Man habe darüber mit den örtlichen Gemeinderäten gesprochen und wolle nun ein entsprechendes Gräberfeld anlegen.

Schreglmann machte nochmals aufmerksam auf den Bürgertreff in der Festhalle am Donnerstag ab 18.30 Uhr. Es würden ehrenamtliches Engagement gewürdigt und Sportler geehrt.

 

Mit der Festlegung des Verkaufspreises für die Bauplätze in den Baugebieten „Vorderes Lehen“ in Hundheim sowie „Steinwiesen IV“ in Steinbach beschäftigte sich der Gemeinderat. Nach der Vergabe der Bauarbeiten für die Straßen- und Kanalarbeiten in Hundheim und für die Kanalarbeiten in Steinbach kann jetzt eine Kalkulation für den Verkaufspreis vorgenommen werden.

Die Stadt Külsheim ist bestrebt, die Bauplätze auf der grünen Wiese kostendeckend zu verkaufen. Es ist auch politischer Wille, die Bauplätze im Ortskern deutlich günstiger abzugeben als die auf der grünen Wiese. In Anbetracht der Investitionen, welche mittelfristig auf die Stadt zukommen, könnten Bauplätze nicht subventioniert werden.

Details der Berechnungen wurden ausgeführt, wobei sich für das Baugebiet „Vorderes Lehen“ in Hundheim ein kalkulierter Verkaufspreis von 90,98 Euro je Quadratmeter und für das Baugebiet „Steinwiesen IV“ in Steinbach 91,57 Euro je Quadratmeter ergebe. Es bietet sich deshalb an, für beide Baugebiete den gleichen Verkaufspreis von 89 Euro je Quadratmeter festzusetzen.

Bürgermeister Thomas Schreglmann kommentierte, das Erschließen auf der grünen Wiese werde immer teurer. Aus der Mitte des Gremiums wurde das Zahlenwerk hinterfragt, weiter wurde für die Festlegung eines politischen Verkaufspreises plädiert um somit für die Ortschaften Standortvorteile und einen Ausgleich zur fehlenden Infrastruktur zu schaffen. Einen kostendeckenden Verkaufspreis wollten einzelne Gemeinderäte nicht mittragen. Es folgte eine Diskussion auch darüber, wie Preissteigerungen für einst gekaufte Bauplätze in die Berechnungen einfließen sollten.

Dagegen argumentierten einzelne Gemeinderäte, dass man dem internen Beschluss folgen solle, Bauplatzpreise kostendeckend zu gestalten und es wurde auf die ansonsten drohende Lücke im Haushaltsplan und einen damit notwendig werdenden Nachtragshaushalt verwiesen.

Der Antrag, die Bauplätze für 79 Euro pro Quadratmeter zu verkaufen, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung, den Verkaufspreis auf 89 Euro je Quadratmeter festzusetzen, wurde mehrheitlich beschlossen.

 

Ein Tagesordnungspunkt beschäftigte sich mit einer Fusion von IT-Dienstleistern in Baden-Württemberg. Derzeit betreut der Verbund der Kommunalen Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIVBF) die Stadt Külsheim in fast allen EDV-relevanten Themen. Daneben gibt es in Baden-Württemberg weitere solcher Zweckverbände.

2014 habe eine Prüfung der Versorgung baden-württembergischer Kommunen mit Leistungen der Informationstechnik ergeben, dass in der bisherigen Struktur eine wirtschaftliche Aufgabenerledigung auf Dauer nicht gewährleistet sei. Eine Analyse habe ergeben, eine mögliche Fusion der Zweckverbände eine dauerhafte Verbesserung der Leistungen sichere und mittelfristig Geld eingespart werde.

Künftig soll das Land die Trägerschaft an der neu zu gründenden Anstalt des öffentlichen Rechts ITEOS übernehmen. Über eine Gremienstruktur seien die Kommunen weiterhin an der künftigen Ausrichtung von ITEOS beteiligt. Das Gremium stimmte der Vorgehensweise einstimmig zu.

 

Der Bebauungsplan „Hardheimer Straße“ zur Errichtung von Werbeanlagen in Külsheim soll im vereinfachten Verfahren die Aufstellung von Werbetafeln im Hinblick auf den Standort, die Größe und die genaue Ausführung regeln. Über die Stellungnahmen von Behörden wurde berichtet, welche in das Planwerk eingearbeitet wurden. Der Gemeinderat beschloss die Satzung zum Bebauungsplan einstimmig.

 

Der Gemeinderat behandelte im Zusammenhang mit der Sanierung und dem Umbau eines Scheunengebäudes im Ortsteil Eiersheim zu einem Bürgertreff die Vergabe der Fensterarbeiten. Es sollten Holz-Aluminium-Fenster und die Eingangstüre eingebaut werden, der Auftrag beinhalte Lieferung und Montage benannter Fenster und eine Türe. Die Ausführung der Arbeiten ist im April/Mai 2018 geplant. Das Gremium beschloss einstimmig die Vergabe an den günstigsten Bieter, die Firma „Kuhn + Dörr“ (Tauberbischofsheim), für eine Auftragssumme von brutto 15935,29 Euro.

 

Bei den abschließenden Anfragen nutzten Bürger die Möglichkeit, Aspekte zur Festlegung von Bauplatzpreisen anzusprechen und den Sachstand zu Ausgleichsflächen zu hinterfragen.

 

Er war 43,5 Jahre bei der Stadtverwaltung Külsheim und wurde am Montagabend offiziell verabschiedet: Hauptamtsleiter Günter Bischof ist künftig nicht mehr auf dem Rathaus der Brunnenstadt zu finden. Die Würdigung seiner Leistungen fiel umfassend aus, abschließend erhoben sich die Anwesenden, um stehend zu applaudieren.

Bürgermeister Thomas Schreglmann meinte, diesem Tag hätten viele mit gemischten Gefühlen entgegen gesehen. Die Vorstellung falle schwer, Günter Bischof in den Ruhestand zu verabschieden, der danach nicht mehr als Kollege und „alter“ Fahrensmann mit seiner Souveränität und seinem Fachwissen zur Verfügung stehe.

Der Bürgermeister listete die berufliche Vita von Bischof inklusive der Stufen die Karriereleiter hinauf bis zum Hauptamtsleiter als Oberamtsrat. Seit 2008 ist dieser auch Geschäftsführer der „Business Area Külsheim“ gewesen und hat bei der Konversion der vormaligen Kaserne ein großes Projekt mit gestemmt. Schreglmann beschrieb Bischof mit „viel Herzblut, viele Überstunden“ und als Mann, auf den man sich genauso wie auf sein Wort verlassen kann. Zudem ist er ein zuverlässiger und verantwortlicher Mitarbeiter, ein stets fairer und kooperativer Partner, die gemeinsame Zeit bleibe in guter Erinnerung. Der Bürgermeister dankte Bischof „für 43,5 Jahre für die Stadt Külsheim“, überreichte den ersten Heimatbrief dieses Jahres und die Entlassungsurkunde.

„Danke, Günter“ – So lauteten die ersten Worte von Jürgen Goldschmitt, der namens des Gemeinderates und des Ortsvorstehers sprach. Der Hauptamtsleiter habe unter seinen vielen schönen Aufgaben auch jene, sich um den Gemeinderat zu kümmern. Bischof habe sich bei Beratungen mit viel Sachverstand und Umsicht, auch mal energisch eingebracht. Er sei wichtiger Ansprechpartner gewesen und man habe ihn als „Kümmerer“ schätzen gelernt, der immer ein Ohr für den Bürger habe.

Für Vereine seien viele Dinge wie selbstverständlich gelaufen, so Goldschmitt. Der Frage „Günter, kümmerst du dich?“ sei meist ein „Ja, das mach ich“ gefolgt. Auch dafür gelte großer Dank und Anerkennung. Goldschmitt setzte seine Rede launig fort, um Bischofs Eigenheiten etwas zu beleuchten. Schließlich dankte der Sprecher des Gemeinderates für Bischofs Engagement und mittelbar für die gute Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Gemeinderat.

Beide Redner überreichten Präsente für Günter Bischof und dessen Ehefrau Beate.

 

Günter Bischof selbst sagte, er sei selten sprachlos, nun aber doch ein bisschen. Es folgte ein persönlicher Rückblick nicht ganz im Sinne von „eine Minute pro Dienstjahr“. Der scheidende Hauptamtsleiter ließ Fakten und Anekdoten folgen, lobte die Zusammenarbeit mit drei Bürgermeistern und acht Gemeinderatsgenerationen. Er verriet, dass sein einst neuer Arbeitsplatz im ehemaligen Klassenzimmer der achten Klasse war und wo er überall wertvolle Erfahrungen habe sammeln können. Auch die letzten Jahre als Zeit „vom Bundeswehrstandort zum Wirtschaftsstandort“ seien ebenso harte wie schöne Jahre gewesen.

Bischof betonte, er habe allen Grund, sehr dankbar zu sein. Es habe keine 100 Tage gegeben, an denen er nicht gerne zur Arbeit gefahren ist. Es würde nicht der Wahrheit entsprechen, wenn er sagte, nun sei keine Wehmut dabei. Es ist nicht möglich gewesen, es allen recht zu machen. Der Noch-Hauptamtsleiter entschuldigte sich öffentlich, falls er jemanden ungerecht behandelt habe. Er unterstrich, „ich wollte nie in einer anderen Behörde arbeiten“.

Günter Bischof meinte, es sei schön, wenn aus vertrauensvoller und intensiver Zusammenarbeit mit vielen Wegbegleitern wunderbare Freundschaften entstanden sind. Er fügte viele weitere Dankesworte in alle Richtungen an, beruflich, privat wie familiär. Sein abschließendes Gedicht begann mit „Nun geb ich ab den Rathausschlüssel, ein wenig traurig, aber nur ein bisschen“ und schloss mit „kommt alle gesund durch viele Winter, das wünscht euch herzlichst euer Günter“.

 

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