Stadt Külsheim (Druckversion)

Gemeinderat aktuell

Gemeinderat aktuell Im Wald ist alles im grünen Bereich

Die so genannte „Waldsitzung" fand am vergangenen Montag statt. Nach der Begrüßung auf dem Schlossplatz durch Bürgermeister Thomas Schreglmann ging die Fahrt zusammen mit den Forstleuten ins Gewann „Taubenloch“. Schwerpunkte dieser Exkursion waren die Wiederaufforstung im Bereich der Windenergieanlagen, die Waldwirtschaft und die Vielfalt des Külsheimer Waldes, vor allem auch aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht.
Forstdirektorin Dagmar Wulfes und Revierleiter Hans-Peter Weber informierten sehr aufschlussreich über die temporär abgeholzten Flächen und die Wiederaufforstung im Bereich der Windkraftanlagen. Dabei wurde besonders darauf geachtet, dass die Baumarten entsprechend der dortigen Bodenverhältnisse ausgewählt wurden. Es wurde die Chance genutzt, die vielen kleineren Flächen mit den Baumarten Douglasien, Elsbeere, Speierling, Wildapfel, Wildbirne und Baumhasel zu bepflanzen. Besonders die Elsbeere wächst hier sehr gut an, während der Baumhasel die Wärme gut vertragen, damit kann auch dem Klimawandel entgegnet werden. Auf die Kultursicherung und die Schutzmaßnahmen, insbesondere auch gegen Wildverbiss, wurde besonders hingewiesen. Dabei wird besonders auch auf die Kosten geachtet.
An einem ca. 150 Jahre alten Bestand auf schlechtem Boden wurde darauf hingewiesen, dass hier auch so genannte „Waldrefugien“ eingerichtet werden können, d.h., diese Bereiche werden sich selbst überlassen.
Beim nächsten Waldbild wurde eine Fläche gezeigt, die abschnittsweise komplett abgeholzt worden war. Hier standen vorher überwiegend Fichten, die an diesem Standort sehr anfällig waren. Die Wiederaufforstung mit allen erforderlichen Maßnahmen ist relativ teuer, weshalb eigentlich Durchforstungen bevorzugt werden. Es muss aber immer von Fall zu Fall, je nach Bestand, entschieden werden. An anderer Stelle wurde ein Mischbestand aus Nadel-und Laubholz besichtigt. Im Idealfall unterstützen sich hier die Bäume gegenseitig und es kann sich ein „Premiumwald“ entwickeln.
Zusammenfassend stellte Frau Wulfes fest, dass sich der Külsheimer Wald in einer großen Vielfalt, auch in ökologischer Sicht präsentiert. Bei der Bewirtschaftung wird hierauf besonders geachtet.
 
In der anschließenden öffentlichen Gemeinderatssitzung in der Festhalle informierte Bürgermeister Thomas Schreglmann zunächst darüber, dass in Absprache mit der Schulleitung der Pater-Alois-Grimm-Schule in den nächsten Wochen wieder eine Elternbefragung durchgeführt wird. Die letzte Befragung war im Jahr 2013. Dabei geht es unter anderem um das pädagogische Konzept, das Verpflegungsangebot oder auch die Hausaufgabenbetreuung.
 
In diesem Herbst/Winter sollen auch wieder Bankette entlang der Feldwege beidseitig abgefräßt werden; insgesamt 50 km.
 
Zum Breitbandausbau informierte der Bürgermeister, dass der Startschuss in Külsheim Ende November erfolgt. Die Gemeinden haben sich dafür eingesetzt, dass auch alle kleineren Schulen wie zum Beispiel die Grundschule in Uissigheim, aber auch die Pater Alois Grimm Schule direkt einen Glasfaser Anschluss bekommen. Dies sei natürlich auch mit einigen Kosten verbunden, die aber eine sehr sinnvolle Investitionen in die Zukunft sind.
Im Baugebiet „Unterm Weinberg“ müssen aus Sicherheitsgründen 4 weitere Pappeln gefällt werden. Es besteht die Gefahr das abgestorbene Äste herunterfallen. Es sollen wiederum Pappeln als Ersatz gepflanzt werden.
 
Der Bürgermeister begrüßte nochmals sehr herzlich Frau Forstdirektorin Dagmar Wulfes und Herrn Franz Josef Hummel vom Forstamt, zusammen mit den Revierleitern Hans-Peter Weber und Matthias Mattmüller. Frau Wulfes beurteilte die Gesamtlage im Stadtwald sehr positiv und dankte den Revierleitern und Waldarbeitern für die vorbildliche Bewirtschaftung.
Sie informierte über das laufende Kartellverfahren, nachdem das Bundeskartellamt dem Land Baden-Württemberg die gemeinsame Holzvermarktung weitgehend untersagt hat. Derzeit befindet man sich im Gerichtsverfahren, ein Urteil wird in den nächsten beiden Jahren erwartet. Man habe sich geeinigt, die bisherige erfolgreiche Arbeit unter geänderten Vorzeichen bis 2019 so fortzuführen. Sicherlich werden sich Änderungen ergeben und es werden landesweite Anpassungen erfolgen. Im Main Tauber Kreis wird aber auch an einem "Plan B" gearbeitet. Falls das Urteil negativ ausfällt müssen Strukturen geschaffen werden, die auch dann eine einheitliche Zusammenarbeit möglich machen.
Zum Holzmarkt führte Frau Wulfes aus, dass man bei der Fichte zurückhaltender sei, denn die Preise sinken. Dagegen kann die Douglasie zu unverändert guten Preisen verkauft werden. Auch die Nachfrage bei der Buche ist nach wie vor hoch und der Preis für die Eiche ist sehr gut. Sie gab auch Erläuterungen zum derzeitigen Eschentriebsterben, das weit verbreitet ist.
 
Herr Hummel erläuterte die Zahlen der Waldhaushalte 2016-2018 und verwies dabei nochmals auf die Vielfalt des Külsheimer Waldes. Die Arbeit bereitete hier viel Freude.
2016 waren die Planungen etwas niedriger angesetzt, tatsächlich sei ein Überschuss von knapp 115.700 € erwirtschaftet worden. 30.000 € seien vom Windpark Külsheim für die Ersatzaufforstung bei den Kraftanlagen aufgewendet worden.
Das Forstwirtschaftsjahr 2017 bezeichnete er als nahezu beendet. Es ist ein Überschuss von 148.000 € geplant und dieses Ergebnis wird auch gut erreicht; man rechnet mit 160.000 €.
Für 2018 sind 493.300 € auf der Einnahmenseite und 355.700 € auf der Ausgabenseite geplant, so dass sich ein Überschuss von rund 137.600 € ergibt.
Es wird sehr nachhaltig gearbeitet und die 10-Jahresplanung sehr genau eingehalten. Investiert wird in die Pflege der Bestände und damit in die Zukunft. Genutzt wird nur so viel Holz wie auch nachwächst. Der Verwaltungsleiter dankte besonders Stadtkämmerin Elke Geiger-Schmitt und den Revierleitern Weber und Mattmüller für die stets gute und unkomplizierte Zusammenarbeit.
Auf Nachfrage erklärte Frau Wulfes bezüglich des Kartellverfahrens, dass das Ministerium empfiehlt, so lange miteinander wie bisher weiter zu arbeiten, bis das Rechtsverfahren abgeschlossen ist. Danach könnten sich Kommunen auch zusammenschließen. Die bestehende Forstbetriebsgemeinschaft sei nicht gefährdet, im Gegenteil, diese Gemeinschaften sollen gestärkt werden.
Bürgermeister Thomas Schreglmann sagte zu einer anderen Anfrage, man wird sich künftig auch mit dem Thema "Bannwald" in bestimmten Bereichen beschäftigen. Im Zusammenhang mit dem Kartellverfahren muss man sich darauf einstellen, dass der Aufwand größer wird und weniger an Überschuss bleibt. Man müsse sich insgesamt neu aufstellen.
 
Per Beschluss nahm das Gremium die genannten Zahlen und Fakten schließlich einstimmig Kenntnis.
Der Bürgermeister bedankte sich sehr herzlich bei den Fachleuten für die sehr gute Arbeit und überreichte ein kleines Weinpräsent.
 
Den Bauantrag zur Errichtung eines Carports in der Bronnbacher Straße in Külsheim wurde einstimmig zugestimmt. Über den Bauantrag zum Um-und Ausbau des Dachgeschosses in einem Mehrfamilienhaus sowie zur Errichtung von Pkw-Stellplätzen und eines Fahrrad-Abstellraumes im Badersrain in Külsheim wurde ausführlich diskutiert, letztendlich aber mit 14 Ja-Stimmen bei 3 Gegenstimmen und einer Enthaltung zugestimmt.
 
Eine Anfrage aus dem Gremium beschäftigte sich mit den schlechten Zustand des Pflasters am seitlichen Eingang zum Friedhof. Dabei handelt es sich aber nach Feststellung des Bürgermeisters um ein kirchliches Grundstück. Der provisorische barrierefreie Zugang auf der Rückseite der Festhalle steht auf der Arbeitsliste des Bauhofes für das nächste Jahr.
Zwei Bürger sprachen die Gefahrenstelle bei der Einmündung des Waldweges „Birke“ in die Gemeindestraße Hundheim-Külsheim an. Hier bemüht sich die Verwaltung um den erforderlichen Grunderwerb, um die Sichtverhältnisse entsprechend verbessern zu können.
Nicht ganz einig war man sich zwischen Bürger und Forstverwaltung, ob eine frühere Bekanntmachung von revierübergreifenden Jagden hilfreich oder eher kontraproduktiv sei.
 

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